Ein Tag des Rückblicks und Start in die Zukunft. Die Upländer Bauernmolkerei feierte 25-jähriges Bestehen mit der Einweihung ihres neuen Produktionsgebäudes in der Milchstrasse in Usseln.

Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein feierte die Bauernmolkerei Anfang September das 25-jährige Bestehen der Upländer Bauernmolkerei. Fast 400 geladene Festgäste – darunter natürlich die Bäuerinnen und Bauern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Weggefährten, Kunden und Lieferanten –  überbrachten ihre Glückwünsche und nahmen die neue Produktionsstätte bei einer Führung unter die Lupe.

Im Mittelpunkt der Feier standen die Menschen der ersten Stunde der Molkerei. Die Bäuerinnen und Bauern, die von Beginn an die Milch ihrer Kühe nach Usseln liefern, wurden ebenso geehrt wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit 25 Jahren im Unternehmen arbeiten. Gemeinsam wurde besondere Pionierarbeit geleistet. Faire Preise und der Verzicht auf Gentechnik sind nur zwei Beispiele. Molkerei-Geschäftsführerin Karin Artzt-Steinbrink bedankte sich bei jedem Einzelnen für seinen Einsatz in all den Jahren. „Ohne euch wären wir nicht da, wo wir heute sind. Ihr bildet mit der Verarbeitung der Milch zu unseren Produkten mit sehr guter Qualität die Grundlage für all unsere Projekte und den Erfolg. Die nächsten Monate mit Umzug werden sicher turbulent, aber gemeinsam schaffen wir das“.

Der Kaufmännische Leiter der Molkerei, Tobias Kleinsorge und MEG-Vorsitzender Sven Lorenz durften eine außergewöhnliche Auszeichnung vornehmen. Sie ehrten drei ganz besondere Gründungsmitglieder, den Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Jacobi, seinen Stellvertreter Bernd Kramer und Geschäftsführerin Karin Artzt-Steinbrink für ihren jahrzehntelangen, besonderen Einsatz rund um die Molkerei. „Ihr habt damals die Segel gesetzt, seid losgesegelt und habt alle Stürme überstanden. Diese haben euch wetterfest und die Molkerei zukunftsfähig gemacht, vielen Dank dafür“, so Tobias Kleinsorge.

Zu den Gratulanten gehörten die hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt, was sich in dem Jahr seit der Übergabe des Förderbescheides in der Milchstraße getan hat. „Was hier in Usseln seit 25 Jahren passiert, ist vorbildlich. Ein Unternehmen nicht nur mit regionalem und ökologischem Charakter, sondern mit fairem Milchpreis für die Bauern, ohne Gentechnik und mit hohen Standards beim Thema Tierwohl“.

Der Ehrenvorsitzende des BUND, Prof. Dr. Hubert Weiger betonte in seinem Jubiläumsvortrag, wie wichtig ein Unternehmen wie die Upländer Bauernmolkerei ist, um die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu erhalten und zu fördern. Ökologische Landwirtschaft und verarbeitende Unternehmen wie die Molkerei, die die hervorragenden, landwirtschaftlichen Produkte wertschätzen, mit fairen Preisen für den Erzeuger und einem wertvollen Endprodukt für den Verbraucher seien vorbildlich und für alle erstrebenswert.

Milchtalk mit Josef Jacobi ( 2.v.r.), dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Upländer Bauernmolkerei.

An die Grußworte schloss sich der von Josef Jacobi moderierte Milchtalk zum Thema „Jeder Hof zählt“ an. Prof. Dr. Hubert Weiger (Mitte) ,  Karsten Schmal, Vizepräsident und Milchsprecher des Deutschen Bauernverbandes (links),  Georg Janßen (2.v.l), Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. sowie Sven Lorenz (rechts), Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Hessen w.V. beleuchteten die aktuelle Situation in der Landwirtschaft.  Großes Bedauern fand die Tatsache, dass die Hälfte aller Landwirte in den vergangenen zehn Jahren ihre Höfe aufgegeben hätte. Diesen Trend gelte es umzukehren.

Um die Arbeit der Bauern besser wertzuschätzen, wurde im vergangenen Jahr die Verbrauchermilch auf den Markt gebracht. „Der Kunde bestimmt den Preis und somit auf direktem Weg das Milchgeld für die Landwirte“, so MEG-Vorsitzender Sven Lorenz. Dieses Beispiel sollte für alle landwirtschaftlichen Produkte Schule machen. Josef Jacobi würde gerne die Bäuerinnen mehr in den Vordergrund rücken. „Ohne die Bäuerinnen wäre die Milchwirtschaft auf den meisten Höfen nicht möglich. Ihre Arbeit sollte mehr gewürdigt werden. Eigentlich müsste es Upländer Bäuerinnen- und Bauernmolkerei heißen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende.

Nach dem offiziellen Teil begutachteten die Gäste den beeindruckenden Neubau der Molkerei und die Technik bei einer Führung. Da die Molkerei in den kommenden Wochen mit der Produktion aus dem Usselner Ortskern umzieht und die Milch am neuen Standort abgefüllt wird, war das auch eine der letzten Gelegenheit für so eine Besichtigungstour.  Bald werden nicht nur die bekannten Produkte dort abgefüllt, sondern es wird auch Joghurt im Glas sowie Milch in Glasflaschen abgefüllt.

Von Beginn an dabei: Die Bäuerinnen und Bauern, die ihre Milch seit 25 Jahren an die Upländer Bauernmolkerei liefern

 

Modernste Technik: Betriebsleiter Andreas Siegert erklärt der hessischen Landwirtschaftsminsiterin Priska Hinz die neue Produktionanlage.

Fotos: Upländer Bauernmolkerei

 

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