Immer mehr junge Menschen wollen sich nachhaltiger ernähren. Sie stimmen dafür tagtäglich mit ihrem Einkaufszettel ab und fordern mehr staatliche Unterstützung für einen klimafreundlichen Konsum.

Ein großer Teil der jungen Generation erkennt den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Lebensmittelproduktion und passt die Ernährung entsprechend an. Dies ist das Ergebnis des „Jugendreports zur Zukunft nachhaltiger Ernährung“. Im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung haben Wissenschaftler der Universität Göttingen gemeinsam mit der Agentur Zühlsdorf Partner kürzlich eine Studie veröffentlicht. Dazu wurden im Oktober 2020 knapp 1.500 junge Erwachsene zwischen 15 und 29 Jahren befragt.

Das Ergebnis zum Thema Klimaschutz:

# Für mehr als ein Drittel der Befragten ist es eine Überlebensfrage, den Klimawandel zu stoppen.

# Fast 70 Prozent finden, der Staat sollte die Konsumenten dabei unterstützen, sich klimafreundlicher zu ernähren.

# Fast zwei Drittel wünschen sich mehr Information zur klimafreundlichen Ernährung und wollen im Supermarkt am Produkt erkennen, wie klimaschädlich es ist.

 

Quelle: Jugendreport zur Zukunft nachhaltiger Ernährung

 

Die junge Generation fordern mehr Transparenz über die Klimabilanz sowie den Tierwohl-Aspekt bei Lebensmitteln ein und sprechen sich für deutliche Kennzeichnungen aus. Die Subventionen von Obst und Gemüse werden deutlich befürwortet und 55 Prozent finden, der Staat solle für mehr Veggie-Essen in den Kantinen und Mensen sorgen.

Zu Thema klimafreundliche Ernährung besteht offensichtlich ein hoher Informationsbedarf. So ermittelte die Studie bei den befragten extreme Fehleinschätzungen zum Co2 – Fußabdruckes verschiedener Lebensmittel. Die Relation zwischen den Lebensmitteln wird generell sehr unrealistisch eingestuft. Die Klimabelastung durch Transport wird eher überschätzt und die Belastung durch Gewächshausproduktion eher unterschätzt. Veganer überschätzen die Klimaauswirkungen tierischer Erzeugnisse.

Damit setzt sich die junge Generation in Deutschland deutlich stärker mit den Ursachen des Klimawandels auseinander als die Verbraucher weltweit. Nach dem aktuellen Mintel-Sustainability Barometer* denken viele Verbraucher, dass ihr Land den Klimawandel nicht verursacht, sondern unter ihm leidet. Verbraucher aus Italien (20 Prozent), Brasilien(21 Prozent), Südkorea (24 Prozent) und Spanien (29 Prozent) glauben am wenigsten, dass ihr Land am Klimawandel mit schuld ist. Im Vergleich dazu denken Verbraucher in Großbritannien ( 44 Prozent), Deutschland (45 Prozent) und Kanada (51 Prozent) am ehesten, dass ihr Land eine Mitschuld trägt.

Mintel hat die Konsumenten zudem dazu befragt, was sie am ehesten dazu bringt, ein Produkt mit einer umweltfreundlichen Auslobung zu kaufen.

# Mit 48 Prozent interessiert die meisten Verbraucher am ehesten für die direkte Auswirkung des Kaufs – wenn beispielsweise ein Baum gepflanzt wird.

# 74 Prozent der Verbraucher achten auf Umweltlabels, die beispielsweise die Höhe der Co2-Emmissionen angeben.

# 42 Prozent möchten Informationen über konkrete Umweltauswirkungen wie beispielsweise der Wasserverbrauch des Produktes in Litern oder der Transportweg in Kilometer.

# 41 Prozent der Verbraucher achten auf Umweltzertifizierungen, durch die Unternehmen die Einhaltung bestimmter Umweltstandards belegen.

 

*Im Mintel Sustainability Barometer wurden im März 2021 weltweit insgesamt 1000 Internetnutzer in 16 Ländern zu nachhaltigen Kaufpräferenzen befragt.

 

Hier geht es zum Jugendreport zur Zukunft nachhaltiger Ernährung

Hier geht es zum Mintel-Sustainability Barometer