In nur 24 Stunden erreichte die Biokäserei Aurora das Crowdfunding-Ziel für ihre neue Käserei in Kranenburg. Das FairBio-Mitglied stellt damit die Weichen für den direkten Einblick in die Produktion von der Kuh bis zum Käse.
„Wir sind völlig überrascht, dass wir den Betrag an einem einzigen Tag erreicht haben“, freut sich Aurora-Geschäftsführerin Manon ten Dam. Über die Plattform Oneplanetcrowd wurde das Fundingziel von 300 000 Euro mit 235 Investoren schnell erreicht. Mit dem Geld soll eine Besuchertribüne zum direkten Blick in die Produktionsabläufe der neuen „gläsernen“ Käserei im nordrhein-westfälischen Kranenberg finanziert werden.
Das Familienunternehmen wurde 1980 von Harry und Janny ten Dam in den Niederlanden – unweit der deutschen Grenze- als reine Biokäserei gegründet und produziert Bio-Gouda aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch. Inzwischen ist mit Manon und ihren Brüdern Tim und Daan die zweite Generation bei Aurora am Start. Am Niederrhein entsteht derzeit eine komplett neue Käserei, mit der sich das Produktionsvolumen von bislang acht Millionen Kilogramm Milch verdreifachen soll.
„Wir wollen den Konsumenten zeigen, unter welchen Bedingungen der Käse entsteht“, so Manon ten Dam. Die Rohmilch für Aurora liefern holländische und deutsche Biobetriebe aus einem Radius von maximal 70 Kilometer run dum die Molkerei. Die Anzahl der Milchlieferanten von Niederrhein steigt derzeit kontinuierlich an. „Wir sind die einzige Molkerei am Niederrhein und schaffen damit einen Anreiz für Milchbetriebe, auf Bio umzustellen. Mit dem Neubau können wir die steigenden Milchmengen verarbeiten und damit weitere Impulse in der Region setzen“, erklärt Manon ten Dam.
Mit dem neuen Konzept „Niederrheinisch Määdje“ will die Biokäserei Aurora den direkten Bezug zu den Lieferanten zukünftig deutlicher herstellen und damit der Rohware Milch ein Gesicht geben. Die Bauern müssen zudem gewährleisten, dass die Kühe in der Weideperiode von 1. April bis 15. Oktober mindestens acht Stunden täglich Weidegang haben. Pro Hektar Weideland dürften maximal sechs Kühe gehalten werden. Außerdem müssen die Biobetriebe für Besucher offen stehen und ihr Engagement für mehr Biodiversität nachweisen. Mit Betriebs- und Hofführungen, Infoständen und Hoffesten will Aurora die Wertschöpfungskette von der Kuh bis zum fertigen Käse für den Konsumenten transparent machen.