Welche verstecken Kosten verbergen sich hinter dem Preis eines Lebensmittels? Eine Studie von Eosta hat die Nebenkosten der Lebensmittelproduktion aufgedeckt und die wahren Preise berechnet.  

Was müsste ein Kilo Äpfel eigentlich kosten, wenn die Leistungen der Natur einberechnet würden? Die Nahrungsmittelproduktion hat viele verborgene Auswirkungen auf die Menschen und den Planeten, einschließlich der Effekte auf Klima, Gesundheit, Wasserqualität und Bodenerosion. Eosta hat mit Ernst & Young und Soil & More eine Pilotstudie veröffentlicht, die diese versteckten Kosten ermittelt.

„Wir haben ein praxistaugliches Modell für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, das erstmals ein Preisschild an die verborgenen Kosten der Unternehmensaktivitäten heftet“, erklärt Volkert Engelsman, Geschäftsführer von Eosta. Für die Auswirkungen auf Gesundheit und Böden konnten dabei die deutlichsten Unterschiede zwischen Bio- und konventionellem Anbau beziffert werden.

Die Pilotstudie untersuchte die Auswirkungen des Anbaus beispielsweise von Bio-Äpfeln in Argentinien, Bio-Karotten in den Niederlanden und Bio-Avocados in Kenia im Hinblick auf die Wasserverschmutzung, Bodenerosion, Gesundheitskosten durch Pestizidbelastung und Treibhausgasemissionen. Diese Auswirkungen wurden mit nicht-biologisch angebauten Produkten aus denselben Herkunftsgebieten verglichen.

Insgesamt wurde der “wahre” Preis von neun Produkten errechnet. Ein Beispiel: Ein Kilogamm konventionell angebaute Äpfel müsste – nur mit Blick auf die Gesundheitskosten – eigentlich rund 19 Cent teurer sein, als das Kilo Bio-Äpfel. Die konventionellen Lebensmittel erscheinen deshalb so günstig, weil die Nebenkosten der Produktion nicht berücksichtigt werden, sondern auf die Allgemeinheit umgewälzt werden.

Die externen Kosten im Lebensmittelsektor sind nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen interessant. Zukünftig könnten die verborgenen Nebenkosten in der Bilanzierung von Unternehmen zu einer signifikanten Neubewertungen führen. Verschiedene Studien belegen, dass weltweit bis zu 80 Tonnen fruchtbaren Oberbodens pro Hektar im Jahr verloren gehen – mit fatalen Auswirkungen auf Mensch und Natur. „Wir können es uns insbesondere in der Landwirtschaft nicht leisten, so weiterzumachen wie bisher”, so Eosta

Eosta wurde 1990 in den Niederlanden mit dem Ziel gegründet, ein Unternehmen zu schaffen, das Ökonomie und Ökologie verbindet. Heute zählt Eosta zu den größten Handelsunternehmen für Bio-Obst und -Gemüse weltweit. Für die Bemühungen zur „wahren“ Kostenrechnung, die die ökologischen und sozialen Auswirkungen des unternehmerischen Handels berücksichtigt, wurde Eosta mit dem wichtigsten unternehmerischen Nachhaltigkeitspreis der Niederlande ausgezeichnet.

https://www.eosta.com/de/aktuell/true-cost-accounting-pilotstudie-legt-wahre-kosten-der-lebensmittelproduktion-fuer-mensch