Der Faire Handel boomt. Faire Lebensmittel aus dem Norden rücken dabei stärker in das Bewusstsein der Verbraucher. Das Forum Fairer Handel hat in Berlin einen Überblick präsentiert.

Im Jahr 2016 gaben die deutschen Konsumenten rund 1,3 Milliarden Euro für Produkte aus dem Fairen Handel aus. Das entspricht nach Erhebung des Forum Fairen Handels einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.Der Löwenanteil von 1,05 Milliarden Euro (plus 17 Prozent) entfällt dabei auf das Fairtrade-Produktsiegel.

Bei den anerkannten Fair-Handels-Importeuren wurden im vergangenen Jahr Waren im Wert von 190 Millionen Euro verkauft. Die Weltläden und Weltgruppen vertrieben fair gehandelte Waren im Wert von 77 Millionen Euro.Der Umsatz mit fair gehandelten Produkte aus Europa – vorwiegend Milch, Mehl und Backwaren – erreichte 67 Millionen Euro.

Faire Produkte aus dem Norden konnten ihrem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr damit um 10 Prozent steigern und erreichen nun einen Anteil von 5 Prozent am Gesamtumsatz Fairer Handel in Deutschland. Gut 16 Euro gaben die deutschen Verbraucher pro Kopf im Jahr 2016 durchschnittlich für Lebensmittel und Handwerk aus fairem Handel aus. Im EU-Vergleich liegt Deutschland damit zwei Euro vor Frankreich, bleibt jedoch deutlich hinter der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zurück. Der Pro-Kopf-Verbrauch fair gehandelte Produkte ist in der Schweiz mehr als viermal so hoch wie in Deutschland.