Wie sehen junge Verbraucher Bio? Eine neue Studie des Thünen-Institutes hat nachgefragt.  Das Ergebnis: Es  gibt noch reichlich Verbesserungspotential in der Kommunikation mit der Next Generation Bio.

Sich selbst etwas Gutes tun und Genuss – das sind für junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren die wichtigsten Einkaufsmotive für Bio. Mit Ökoprodukten verbinden sie durchweg positive Attribute: hohe Tierwohlstandards, Gesundheit, Frische und Umweltschutz. Zu diesem Ergebnis kommt die vom Thünen-Institut durchgeführte aktuelle BÖLN-Studie „JuBio“. Darin hat ein Forscherteam im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erstmals die Einstellungen und Präferenzen von jungen Erwachsenen zum ökologischen Landbau untersucht.

Wer keine Öko-Lebensmittel kauft, begründet dies mit hohen Preisaufschlägen und mangelndem Vertrauen, ob es sich tatsächlich um ein echtes Bioprodukt handelt. Ein Großteil der Befragten bevorzugt stattdessen regionale Lebensmittel. Als ausschlaggebend hierfür wurden kurze Transportwege genannt, gepaart mit dem Wunsch, regionale Erzeuger zu unterstützen. Nach Ansicht von Agrarökonomin Dr. Katrin Zander liegt dies daran, dass der Begriff “regional” emotional positiv besetzt ist

Um auch Bio-Produkte positiv zu besetzen, raten die Forscher, Vorzüge wie Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität deutlich stärker als bisher zu kommunizieren. Zum anderen fordern die Wissenschaftler, dass Bio regionaler wird. Neben einer klaren Herkunftsangabe auf der Verpackung sei es nötig, regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen auszubauen. Ziel müsse es vor allem sein, das Vertrauen der jungen Menschen in Bio-Produkte zu stärken.

Regio und Bio im Vergleich*

Fazit der Studie:

Bio muss deutlich stärker kommuniziert werden sollte. Hierzu gehört vor allem der Beitrag der ökologischen Landwirtschaft zu Zielen, wie Klimaschutz, Erhalt der Biodiversität oder Bodenschutz. Nur dann können junge Konsumenten sich bewusst für diese Lebensmittel entscheiden und damit ihren Konsum in Einklang mit ihren Wertvorstellungen bringen („Fridays for Future“).  Um junge Erwachsene besser zu erreichen, empfehlen die Experten die Nutzung moderner Medien wie Social Media mit Influencern und Bloggern.

Bio muss wieder regionaler werden. Die Verarbeitungsstrukturen sind seit mehreren Jahren immer stärker zentralisiert worden. Neben einer klaren Herkunftsangabe auf der Verpackung, müssen daher regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen gezielt ausgebaut werden.

Weitere Infos:

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat die Studie “Werthaltungen, Einstellungen und Präferenzen junger Erwachsener zum ökologischen Landbau und seinen Produkten” als Projektträger im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) betreut.

Die vollständigen Ergebnisse gibt es online unter https://orgprints.org/37784/.