Mit einer Umstellung auf Erdgas betriebene LKW senkt der Göttinger Biogroßhändler Naturkost Elkershausen den Kohlendioxid-Ausstoß seines Fuhrparks und verringert zugleich die Lärmbelastung der Anlieferungen.   

Erdgas gilt als vergleichsweise umweltschonende Antriebsform. Aus diesem Grund investiert FairBio-Mitglied Naturkost Elkershausen rund 640 000 Euro in vier neue Erdgas-LKW. Rund 40 000 Euro pro Erdgas-LKW muss der Großhändler im Vergleich zum Diesel-Pendant zusätzlich auf den Tisch legen. Ursache dafür sind die deutlich aufwendigeren Tankanlagen.

Den Mehrkosten für Erdgas-Antrieb stehen jedoch viele Umweltvorteile gegenüber. So haben Studien ermittelt, dass Erdgasantriebe im Vergleich zu Diesel:

– bis zu 30 Prozent weniger CO2,

– rund 99 Prozent weniger Rußpartikel/Feinstaub

– 37 Prozent weniger Stickoxide und

– 43 Prozent weniger Lärm produzieren.

Daher unterstützt der Bund den Kauf derzeit durch eine Förderung von 8.000 Euro pro Fahrzeug. Daneben werden Gas-LKW in Deutschland bis Ende 2020 von der Maut befreit und sind sparsamer im Verbrauch, dies senkt unsere Betriebskosten pro LKW um 12.000 Euro im Jahr“, rechnet Geschäftsführer Hermann Heldberg vor.

Der Biogroßhändler beliefert im norddeutschen Raum zwischen Marburg, Münster und Ostfriesland rund 450 Kunden, darunter Bioläden, Hofläden, Marktstände und Gastronomiebetriebe. Die neuen Lkw haben bei sparsamer Fahrweise eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern. Insgesamt umfasst die Fahrzeugflotte zehn LKW. Die verbliebenen sechs Diesel-LKW sollen innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre gegen Erdgasfahrzeuge ausgetauscht werden. „Mit dem Gasmotor wird auch das Kühlaggregat betrieben, dies verringert die Lärmbelästigung der Fahrzeuge enorm“, erläutert Hermann Heldberg. Da vorwiegend nachts ausliefert wird, sei auch dieser Aspekt für das Unternehmen sehr wichtig.

Zukunftsorientiert stellt sich der Biogroßhändler auch in Sachen Verpackung auf. So wurden Lieferanten dazu aufgefordert, künftig Pfandgläser mit wiederverwertbarem Deckel zu verwenden. Um die Plastikflut einzudämmen, hat Naturkost Elkershausen zudem unter dem Motto „Mehr Weck statt Einweg“ ein neues Pfandsystem für Weck-Gläser eingeführt.

„Die Minimierung von Verpackung ist ein kontinuierlicher Prozess in unserem Unternehmen. Die Konserven unserer Eigenmarken füllen wir ausschließlich in Glas ab, Getreide wird in Papiertüten verpackt. Um beim Transport Umverpackungen einzusparen, benutzen wir für unsere Trockenwaren ausschließlich Ifco-Mehrwegkisten, die auch für Gemüse eingesetzt werden. Außerdem versuchen wir, im Molkereisortiment ein möglichst breites Mehrwegsystem umzusetzen und bieten für Gemüse zudem Mehrwegbeutel“, sagt Hermann Heldberg.

Weitere Infos: https://www.fairbio.bio/weniger-plastik-mit-weck-glaesern-und-rolly-coat/