Bio-Landwirte und mittelständische Bio-Verarbeiter geraten zunehmend unter Druck.  Auf der Handelsseite stehen ihnen Unternehmen mit einer großen Marktmacht gegenüber. Unlautere Verträge und unfaire Praktiken können nun vertraulich gemeldet werden.

Es bewegt sich etwas. Unfaire Vertragsbedingungen stehen zunehmend im Fokus. So hat die BLE erstmalig eine Entscheidung gegen unlautere Handelspraktiken veröffentlicht. Die Hit-Gruppe hat dagegen Klage eingereicht – das Verfahen läuft noch. Neben Gesetzesverstößen können sich Lieferanten aber auch gegen unfaire Praktiken wehren.   Lieferanten, die in der FÖM vertreten sind, haben nun eine Beschwerdemöglichkeit.  Halten sich Händler sich aus Sicht der Lieferanten nicht an die unterzeichnete Vereinbarung,  kann dies direkt bei der FÖM gemeldet werden. Im Erstgespräch ermittelt die FÖM zunächst im vertraulichen Austausch über die angezeigten Verstöße, welche Schritte eingeleitet werden sollen. Die FÖM macht nichts, ohne Absprache mit den Meldenden,  um die Lieferbeziehungen  in keinster Weise zu gefährden. Weitere Infos: www.allianz-foem.de

„Angesichts des Machtgefälles zwischen Handel und Herstellern ist die Allianz Faire und Ökologischen Marktwirtschaft (FÖM) ein guter Ansatz, um sich an einen Tisch zu setzen und ernsthaft über Fairness zu reden”, erklärt Karin Artzt-Steinbrink, Vorstandsvorsitzende des FairBio Verein. Im Alltag seien es vor allem die Einkäufer, die über Sortimente und Preise sprechen, und da habe ein Hersteller nur wenig Möglichkeit zur Einflussnahme – besonders in Zeiten, in denen Konsumenten extrem auf den Preis schauen. „Da ist es ein guter Schritt, den Handel die Verpflichtung abzunehmen, sich an den formulierten Leitplanken messen zu lassen”, so die FairBio-Vorsitzende im  Gespräch mit der BIOwelt (siehe unten).

Die Fachzeitschrift beleuchtete Thema Faire Handelspraktiken in der Titelstory “Raus aus der Grauzone” ausführlich  in der Juni-Ausgabe. Ebenfalls in Juni veröffentlichte das Naturland-Magazin ein Interview mit den beiden FÖM-Initiatoren Steffen Reese, Geschäftsführer Naturland und Matthias Fiedler, Geschäftsführer Forum Fairer Handel. (siehe unten)

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