In Richtung
Zukunft steuern
Ein zukunftsfähiges Wirtschaften muss innerhalb der planetaren Grenzen stattfinden. Ökologische und ethische Kriterien werden daher auch in der Land- und Ernährungswirtschaft zukünftig eine größere Rolle spielen.
Die Biobranche ist dafür schon lange auf dem richtigen Kurs. Nun gilt es auch bei unruhiger See das Ruder in der Hand zu halten. Gemütliche Bootsfahrten in heimeligen Biogewässern sind Geschichte. Bio für alle – lautete einst die Devise. Nun ist Bio eben auch überall zu haben.
Sicher sind die Zeiten gerade schwierig, aber den Vorstoß neuer Wettbewerber zu beklagen, hilft auch nicht weiter. Die EU-Politik fordert aktuell mehr Transparenz bei Biodiversität, Bodenfruchtbarkeit, Klima und sozialen Kriterien. Davon können die Biounternehmen enorm profitieren – wenn sie sich auf ihre Stärken konzentrieren und den gesellschaftlichen Nutzen auch endlich honoriert bekommen.
Die mittelständischen Bio-Kapitäne manövrieren seit Jahrzehnten erfolgreich gegen den Strom der Masse. Mit partnerschaftlichen Lieferbeziehungen haben sie widerstandsfähige Wertschöpfungsketten aufgebaut und etliche Stürme überstanden. Nun gilt es, die Konsument:innen stärker mit ins Boot zu holen. Sie müssen verstehen, dass verlorene regionale Strukturen nur schwer wieder aufgebaut werden können. Und dass ohne regional aufgestellte Unternehmen unsere Ernährungssicherheit letztendlich von globalen Lieferketten abhängt.
Verbraucher:innen aber auch Kommunen und Verwaltungen müssen erkennen, dass regionale Strukturen langfristig nur mit fairen Erzeugerpreisen Bestand haben. Und dass zum fairen Kaffee auch faire Milch, faires Müsli, faires Brot, faire Marmelade, fairer Käse und fairer Saft auf den Tisch gehören.
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