Immer mehr Menschen in Deutschland kaufen faire Produkte. Die Zielgruppe ist in knapp zehn Jahren um gut die Hälfte gewachsen. Wer aus welchen Gründen zu fairen Produkten greift, ermittelte eine aktuelle Verbraucherbefragung zum Fairen Handel.

Wichtigstes Kaufmotiv ist mit Abstand der Verzicht auf Kinderarbeit. Die umweltschonende Produktion beziehungsweise die Bioqualität der Produkte aus Fairem Handel hat jedoch für die deutschen Konsumenten über die Jahre an Bedeutung gewonnen. Auch die politischen Forderungen genießen unter den Befragten ein ausgesprochen hohes Maß an Zustimmung. Am wichtigsten ist den Menschen die Forderung nach mehr Klimagerechtigkeit. Insgesamt wurden von Mitte April bis Ende Mai 2018 wurden mehr als 2.000 Konsumenten befragt.

Lag der Anteil der Käufer in 2009 noch bei 44 Prozent, gaben in diesem Jahr mehr als zwei Drittel der Befragten an, fair gehandelte Produkte zu kaufen. Die meisten Konsumenten fairer Produkte sind in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen (78,3 Prozent) zu finden, dabei überwiegt die weibliche Zielgruppe. Generell steigt der Anteil der Käufer von Fair Trade-Produkten mit wachsendem Einkommen. Während er in der niedrigsten Einkommensgruppe (unter 1.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen) mit 57 Prozent am niedrigsten ausfällt, ist er in der höchsten Einkommensgruppe (über 2.500 Euro) mit einem Anteil von 76 Prozent am höchsten. Im Durchschnitt gaben die deutschen Verbraucher gut 18 Euro pro Kopf für Produkte aus Fairem Handel aus, das sind zwei Euro mehr als noch ein Jahr zuvor.

Insgesamt erreichte der Faire Handel in Deutschland im Geschäftsjahr 2017 mit fast 1,5 Milliarden Euro zu Endverbraucherpreisen ein neues Umsatzhoch. Dies entspricht einer Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Damit hat sich der Umsatz im Fairen Handel innerhalb der letzten zehn Jahre verfünffacht.

Wie auch in den Vorjahren wurde der größte Teil des Umsatzes mit Fairtrade-gesiegelten Produkten generiert (1,18 Milliarden, + 13 Prozent). Die anerkannten Fair-Handels-Importeure haben im Geschäftsjahr 2017 fair gehandelte Waren im Wert von 193 Millionen Euro (+ 1,6 Prozent) vertrieben. Mit einem Umsatz von 76 Millionen Euro verzeichnen die Weltläden und Weltgruppen im Jahr 2017 einen leichten Umsatzrückgang (-1,3 Prozent). Fair gehandelte Produkte aus Europa, wie beispielsweise Milch und Brot, erreichten einen Umsatz von 101 Millionen Euro.

Hier geht es zur Verbraucher-Studie:
http://www.forum-fairer-handel.de/fairer-handel/verbraucherbefragung/