FairBio-Vorstand Klaus Engemann freut sich über die Bekanntgabe der drei Ökomodell-Regionen in NRW im Rahmen des Besuches von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Die Regionen Kulturland Kreis Höxter, NiederRhein und Bergisches Rheinland können nun die Förderung für ein Öko-Regionalmanagement beantragen.
„Die zukünftigen Modellregionen sind ein weiterer Baustein zur Stärkung und zum Ausbau des Öko-Landbaus in Nordrhein-Westfalen“, erklärte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser. Insgesamt acht Regionen hatten sich beworben, drei Konzepte und Regionen haben sich durchgesetzt. „Ich freue mich sehr, dass wir in diesen Regionen die Erzeugung und die Vermarktung von ökologisch erzeugten Lebensmitteln forcieren und die wachsende Nachfrage damit künftig noch besser bedienen können.“
Ziel der Förderung von Öko-Modellregionen ist unter anderem die Erweiterung und stärkere Vernetzung von Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten, etwa im Lebensmittelhandwerk, im Handel, in der Gastronomie oder in öffentlichen Kantinen. Durch eine bessere Erschließung regionaler Absatzpotentiale soll das Interesse an einer Umstellung und damit langfristig der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche in Nordrhein-Westfalen steigen.
„Es freut mich außerordentlich, dass Frau Klöckner mit ihrem Besuch auf dem Biolandhof Engemann die Arbeit eines landwirtschaftlichen Betriebs gewichtet, der mit dem Vorhaben zu einer geschlossenen Wertschöpfungskette an einem Ort Modellcharakter für die Regionalbewegung hat“, erklärte Heiner Sindel, Bundesverband Regionalbewegung (3.v.l). Die Brüder Andreas und Klaus Engemann bewirtschaften seit 1988 ihren Hof im Kreis Höxter nach Bioland-Richtlinien und haben sich auf ökologischen Getreide- und Gemüseanbau spezialisiert. Regionalität und Direktvermarktung der erzeugten Bioprodukte sind für sie selbstverständlich, die langjährige Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Regionalität häufig an ihre Grenzen gerät. „Sobald es in die Produktverarbeitung geht, stößt man auf die ersten Probleme. Regional existiert wenig Lebensmittelhandwerk, das heißt die weiterverarbeitenden Betriebe fehlen.“, bedauert Klaus Engemann.
Gemeinsam mit anderen Akteuren möchte das Familienunternehmen daher Abhilfe schaffen und ein Bio-Zentrum aufbauen, das landwirtschaftliche Urproduktion, Verarbeitung und Vermarktung zentral bündelt. „Diese Konzept hat für uns absoluten Modellcharakter“, betonte Brigitte Hilcher, stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Regionalbewegung e.V. und Vorsitzende der Regionalbewegung NRW (Mitte).
„Ich freue mich riesig, dass der Kreis Höxter als Öko-Modellregion ausgewählt wurde. Die Landesförderung ist für uns eine großartige Chance, um unsere erfolgreichen Strategien zur regionalen Wertschöpfung und Regionalvermarktung weiter auszubauen und Schwerpunkte im Ökolandbau zu setzen“, sagte Landrat Michael Stickeln (3.v.l.). Als zukünftige Ökomodellregion „Kulturland Kreis Höxter – Echte Originale im Ökolandbau“ biete der Kreis mit seinen Flächenpotenzialen und der Anzahl erfolgreicher Betriebe im Ökolandbau eine sehr gute Ausgangsbasis für die Umsetzung weiterer Entwicklungsziele.
Hoher Besuch: Bundeslandwirtschaftsminsterin Julia Klöckner zu Gast bei der Regionalbewegung auf dem Biolandhof von Klaus (Mitte) und Andreas Engemann (rechts) im Kreis Höxter.
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