Einfach weiter
anders machen
Die Biobranche ist einst für ein anderes Wirtschaften angetreten und setzte dabei auf Klasse statt Masse.
Mit diesem Konzept ist sie weit gekommen: Im vergangenen Jahr stellten täglich sechs Höfe auf Öko um – flächenmäßig waren dies mehr als 570 Fußballfelder jeden Tag. Insgesamt wurde in 2018 gut 9 Prozent der Landwirtschaftsfläche hierzulande biologisch bewirtschaftet.
Auch die Nachfrage stieg: Knapp 11 Milliarden Euro gaben die deutschen Konsumenten für Biolebensmittel aus - etwa 60 Prozent davon im klassischen LEH. Damit ist die Zielgruppe für Bio weiter stark gewachsen.
Bio ist raus aus der Nische und das ist auch gut so. Der Weg in den Mainstream darf jetzt allerdings nicht zu Masse statt Klasse führen. Es ist nachvollziehbar, dass die Verbände alle Vertriebskanäle nutzen möchten, um die produzierten Biolebensmittel zu vermarkten und das Ziel "20-Prozent Bio" zu erreichen.
Die Frage ist allerdings, wie man das macht. Bio basiert auf Wertschätzung, Transparenz, Engagement und fairer Partnerschaft entlang der Wertschöpfungskette. Ob dieses Fundament in den neuen Partnerschaften im Massenmarkt erhalten bleiben, muss man abwarten.
Die Grundwerte der Biobewegung werden von vielen Pionieren tagtäglich im Alltag weiterhin gelebt (siehe Interview) und von den Konsumenten auch honoriert. Diese andere Form des Wirtschaftens ist ein ganz besonderer Wert, der auch zukünftig nicht in der Masse untergehen darf.
lichst Ihre