Experten vom Umwelt-Campus Birkenfeld haben in Zusammenarbeit mit dem FairBio Verein berechnet, wie stark eine Region durch regionale Wertschöpfungsketten von Bio-Unternehmen profitieren kann. Ein Video erkläutert das Prinzip.

In biofairen Wertschöpfungsketten verbleibt ein Teil der Wertschöpfung eines Unternehmens in der Region: zum Beispiel für Löhne und Gehälter oder beim Handwerker vor Ort. Das Unternehmen bemüht sich um regionale Rohstoffe und animiert Landwirte, auf Ökolandbau umzustellen. Dadurch nimmt die Artenvielfalt in der Landschaft zu und Boden und Grundwasser werden geschont. Doch wie hoch ist eigentlich der regionale Wertschöpfungsbeitrag eines Unternehmens ganz konkret?

Um diesen Nutzen zahlenmäßig ausdrücken zu können, haben wir einen Berechnungsansatz mit einem einheitlichen Bezugsrahmen entwickelt. Damit können VerbraucherInnen nachvollziehen, welchen
ökonomischen Vorteil das Unternehmen für seine Region und die dort lebenden Menschen bringt. Prof. Dr. Christian Kammlott von der Hochschule Trier hat in Zusammenarbeit mit dem FairBioVerein
im Rahmen des Projektes „Biofaire Wertschöpfungsketten in Regionen“ eine Berechnungsmethode entwickelt.

Damit die Biobranche ihren Wert für unsere Gesellschaft und Regionen besser kommunizieren kann,braucht es einen einheitlichen Bezugsrahmen, der eine vergleichende Beurteilung von ökonomisch fundierten Wertbeiträgen überhaupt erst erlaubt“, erläutert Kammlott. Angewendet wurde das neue Verfahren beispielhaft in den Unternehmen Upländer Bauernmolkerei, Bauckhof Naturkost Rosche, Vollkornbäckerei Cibaria und Gemüsehandel des Biolandhofs Engemann.

Die FairBio-Mitglieder haben mitgemacht, weil sie selbst wissen wollten, wie sich ihr Engagement für die eigene Region dort auch ökonomisch niederschlägt und an welchen Stellen sie diesbezüglich noch Entwicklungspotenzial haben. Die bisherigen Ergebnisse lassen erkennen, dass kleinere Unternehmen mit einem ausgeprägten regionalen Bezug in einem kleinen Radius hohe regionale Wertbeiträge erzielen. Das heißt: mehrere kleine Unternehmen können in einer begrenzten Region viel bewirken.

Bei einem größeren Unternehmen ist der Regionsradius weiter. Das ist einleuchtend, da z.B. mehr Rohstoffe benötigt werden, wodurch sich ein größerer Einzugsbereich ergibt. Durch die Betriebsgröße fällt dann aber der absolute Wertschöpfungsbeitrag höher aus als bei einem kleineren Unternehmen.

Das Video können Sie sich hier ansehen: