Vor einem Jahrzehnt haben die Mitglieder des FairBio Vereins ihre Initiative „Fairness für heimisches Bio“ gestartet. Von Milch über Mehl bis zu Müsli und Saft trägt die Idee seitdem Früchte und setzt Impulse zur Fairänderung.

Alles fing mit der Milch an. Die Upländer Bauernmolkerei führte bereits im Jahr 2005 eine „Erzeuger-fair Milch“ ein und legte damit das Fundament für die Initiative. „Das Konzept hat uns gezeigt, dass der Verbraucher bereit ist, einen Preisaufschlag zu zahlen, wenn er weiß wofür“, so Karin Artzt-Steinbrink, Vereinsvorsitzende und Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei.

Als Reaktion auf das rasante Marktwachstum gründete eine Gruppe Gleichgesinnter auf der Biofach 2008 den FairBio Verein. „Wir haben Fairness für heimisches Bio damit als Thema gesetzt“, sagt Karin Artzt-Steinbrink, Vereinsvorsitzende und Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei. Um den Begriff stärker ins Bewusstsein von Erzeugern, Händlern, Verarbeitern und Verbrauchern zu rücken, wurde im vergangenen Jahr ein neues FairBio-Label entwickelt. „Mit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und Verarbeitern sowie einem zertifizierten Prüfkonzept unterscheiden wir uns dabei deutlich von anderen Bioanbietern“, erläutert die Vereinsvorsitzende.

Das Fundament des Vereins ist der Wunsch, einen gemeinsamen sozialen Prozess zu gestalten. „Es geht darum, die Bedürfnisse des anderen zu bedenken und nicht nur kurzfristig das Maximum an Profit herauszuholen“, erläutert Jan-Peter Bauck, Geschäftsführer der Bauck GmbH, Rosche.

Im zehnten Jubiläumsjahr hat sich der Begriff Faires Bio nun auch auf der Nordhalbkugel der Erde etabliert: Bio und fair geht auch von hier.  Auf mehr als 130 Produkten und neuen Warengruppen wie Säfte, Backwaren oder Getreideprodukten sorgt das FairBio-Zeichen inzwischen für ein deutliches Signal gegenüber dem Verbraucher. „Unser Ziel ist es, die Werte, mit denen die Branche groß geworden ist, gesellschaftlich zu vermitteln“, sagt Rike Kappler, Geschäftsführerin der Cibaria Vollkornbäckerei GmbH. Dabei liegt der Biobäckerin der regionale Einkauf besonders am Herzen: „Wir kaufen das Nächste und nicht das Billigste, denn Bio muss mehr sein als Business.“