Regionalität liegt im Trend – auch im Biosegment. Sind heimische Äpfel rar, kauft so mancher Biokunde lieber weniger statt importierter Ware. AMI-Marktforscherin Christine Rampold erläutert die aktuellen Markttrends.   

Dass Regionalität beim Biokonsumenten hoch im Kurs steht, ist keine Plattitüde, sondern lässt sich mit Zahlen belegen. So sind beispielsweise bei Bio-Äpfeln die Einkaufsmengen der privaten Haushalte eng mit der jeweiligen Ernte verknüpft. „Große inländische Erntemengen fördern den Konsum. Bei schwachen Ernten ziehen die Händler Importe hinzu, allerdings gehen einige Bio-Kunden diesen Schritt nicht mit und kaufen dann lieber keine Äpfel“, sagt Christine Rampold. Die Marktanalystin ist bei der Agrarmarkt Informations Gesellschaft mbH (AMI) für die Zahlen im Ökolandbau zuständig.

Jedes Jahr befragt die AMI importierende Unternehmen für ihre Bio-Importstudie. Die aktuellen Marktzahlen liegen für das Wirtschaftsjahr 2015/16 vor. So stammen im Milchsegment etwa Zweidrittel der Bio-Milch aus deutscher Erzeugung. Der Rest wird aus Dänemark und Österreich importiert. Weiterverarbeitete Produkte wie Joghurt und Sahne stammen nahezu hundertprozentig aus Deutschland.

Die Importmengen für Bio-Speisekartoffeln schwanken stark mit der inländischen Erntemenge. Im Befragungszeitraum stammten ein Drittel aus dem Ausland, vorrangig Ägypten, Israel, Österreich. Die Biokonsumenten achten mehr auf die Herkunft und greifen verstärkt zu inländischen Kartoffeln, wenn sie vorrätig sind „Generell ist es bei vielen Obst, Gemüse und Kartoffeln so, dass die heimischen Urproduzenten durch die Fokussierung auf regionale Erzeugung profitieren “, sagt Rampold.

Zunehmend aus deutscher Versorgung wird der Bedarf an Bio-Eiern gedeckt. Die AMI verzeichnet hier einen deutlichen Produktionsanstieg. Die Importanteile bei Bio-Eiern liegen gerade mal bei 6 Prozent. Bei Bio-Getreide schwanken die Importanteile je nach Getreideart sehr stark. In 2015/16 stammte Dreiviertel des Bio-Getreides nach AMI-Erhebungen aus deutscher Produktion. Vor allem die Körnermaiseinfuhren sind bei guten deutschen Ernten gesunken.