Das erste Brot aus der neuen Hafenbäckerei feiert Premiere. Mit dem Umbau einer Lagerhalle zu einer modernen BioVollkornBäckerei ging cibaria am Hafenkai in Münster vor Anker: Ein Schritt zu neuen Ufern.

Es ist vollbracht: Nach 30 Jahren an der Bremer Straße hat die BioVollkornBäckerei cibaria am vergangenen Wochenende das erste Brot in der neuen Produktionsstätte am Münsteraner Stadthafen I gebacken. Die Öfen eingeweiht hat traditionell das erfolgreichste Brot der BioVollkornBäckerei: das 7-Korn-Schrot, ein Sauerteigbrot das schon seit dreißig Jahren nach eigener, unveränderter Rezeptur gebacken wird. „Wir freuen uns sehr, endlich am Hafen anzukommen und traditionelles Handwerk für alle sichtbar in die Mitte der Stadt zu bringen“, sagt
Gründerin und Bäckermeisterin Rike Kappler.

„Bei der Wahl unseres neuen Ankerplatzes sind wir unseren Prinzipien treu geblieben“, sagt cibaria-Chefin Rike Kappler. Statt für einen Neubau Land auf der grünen Wiese zu versiegeln, hat sich die Bäckerei für den Erwerb und die nachhaltige Umnutzung einer alten Gewerbeimmobilie entschieden. Die ehemalige Lagerhalle direkt am Hafenkai wird nach ökologischen Gesichtspunkten umgebaut und mit einer attraktiven Außenfassade aufgewertet.

Zum Hafenbecken hin ist die neue Bäckerei mit einer Holzfassade aus Douglasienholz und großen Fenstern versehen, die einen direkten Blick in die moderne Handwerksbäckerei ermöglichen. Auf einer Produktionsfläche von etwa 1800 qm – etwa dreimal so viel wie heute – werden dann Bäckerinnen und Konditoren Hand in Hand arbeiten. Daneben werden dort zudem ein Laden sowie Büroräume für Verwaltung und Vertrieb entstehen. „Die großen Sichtfenster sind mehr als ein Symbol“, sagt Rike Kappler. „Mit der Hafen-Bäckerei bleiben wir nah am Menschen, mitten in der Stadt, mit kurzen Wegen, erreichbar, sichtbar und transparent.“

Seit fast 30 Jahren steht cibaria für ein vielfältiges Sortiment an hochwertigen Biobroten und -backwaren. Die Schwerpunkte liegen auf traditioneller Handarbeit, der Verarbeitung 100 Prozent ökologischer Rohstoffe vornehmlich aus der Region und einer nachhaltigen, gemeinwohl-orientierten Wirtschaftsweise.

Als Bauherrin der neuen Produktionsstätte fungiert die cibaria limani GmbH & Co. KG, die von Rike Kappler eigens für die Verlagerung des Standortes gegründet worden ist. Mehr als 20 Investorinnen und Investoren sind an der Gesellschaft beteiligt, deren Name aus dem lateinischen „cibaria“ für Mundproviant und „limani“, dem griechischen Wort für Hafen besteht. Die Bäckerei mietet einen Großteil der Räumlichkeiten an, die vom Architekturbüro ArchPlan aus Münster entworfen und geplant wurden.

Wenn alles nach Plan läuft, soll das von der KfW-Bank geförderte KfW-70-Energiespar-Gebäude im Frühjahr 2020 fertiggestellt sein. Für die Baumaßnahmen lässt sich die BioBäckerei unter anderem von der Energieeffizienzagentur NRW beraten. Zukünftig wird am neuen cibaria-Standort mit Wärmerückgewinnung gearbeitet. So werden die Fußbodenheizung in der Verwaltung sowie die Duschen/Umkleiden mit Abwärme aus der Produktion geheizt. Das Gebäude ist mit Steinwolle gedämmt und heizt die Außenwelt nicht mit. Das Kühlhaus arbeitet mit besonders fortschrittlicher Technik: als Kühlmittel kommt flüssiges CO2 zum Einsatz. In einem geschlossenen Kreislauf gilt dies derzeit als klimafreundlichstes Kältemittel.

Bei der Grundsteinlegung zur neuen Wirkungsstätte setzte Rike Kappler auf eine uralte Tradition und vergrub eine Metallröhre im Fundament. Darin wurde nicht nur Bio-Getreide sondern auch das Brotrezept des Kundenlieblings, dem 7-Korn-Schrot, versenkt. Bereits die Menschen im Mittelalter verbuddelten Symbole, um „gute Energien“ anzuziehen. Mit ihrem effizienten Energiespargebäude hat die Biobäckerei dafür sicher eine gute Basis geschaffen.

Bäckerin Franziska Glandorf, Gründerin Rike Kappler und Bäckermeister Stefan Lewe halten stolz das erste in der neuen Bäckerei gebackene 7-Korn-Schrot-Brot in Händen.
Foto: Emmerich

Aktuelle Infos zum ciabria Hafen-Blog gibt es hier:  hafenblog.cibaria.de

Grundsteinlegung am Stadthafen Münster mit Architekt Jirka Lux, cibaria-Chefin Rike Kappler und Biobauer Franz Borghoff.

Foto: Ralf Emmerich