Regionale Lebensmittel schonen Klima, Umwelt und Ressourcen. Für ihren Regionalkäse „Niederrheinisch Määdje“ verarbeitet unser FairBio-Mitglied Aurora Kaas ausschließlich Biomilch vom Niederrhein: Essbares Ergebnis einer lokalen Vernetzung.
Networking in der Region: Akteure aus Verbänden, Regionalinitiativen, Ernährungsräten, Kirchen, Wissenschaft, Verwaltungen und Unternehmen bilden das Netzwerk Regionalitätsstrategie NRW. Bis zum Jahresende sollen Handlungsansätze für eine Förderung regionaler Strukturen erarbeitet werden. Mit ihrem Käse „Niederrheinisch Määdje“ hat die FairBio-zertifizierte Käserei Aurora kaas in Kranenburg die Idee bereits in die Praxis umgesetzt. So stammt die Milch für den besonderen Regionalkäse ausschließlich von ausgewählten Biolandhöfen vom Niederrhein.
Neben der lokalen Milchproduktion müssen die Milchbauern weitere Kriterien erfüllen. Die Kühe haben in der Weideperiode von 1. April bis 15. Oktober mindestens 8 Stunden täglich Weidegang und pro Hektar stehen maximal sechs Kühe auf der Weide. Die Bauernhöfe stehen den Verbrauchern für Informationen offen und verpflichten sich vertraglich für Naturschutz und den Ausbau der Biodiversität. Für die Kühe gelten besondere Komfort-Regelungen mit speziellen Liegematratzen und Tiefstreu. Zudem müssen die Betriebe Ökostrom verwenden. „Wir haben im vergangenen Jahr eine neue Produktionsstätte gebaut, um die zusätzliche regionale Milch zu verarbeiten und wir sind zuversichtlich, dass die Regionalität wertgeschätzt wird“, freut sich Harry ten Dam, Gründer von Aurora Kaas, über die zunehmende Wertschätzung regionaler Lebensmittel.
Der konsequente Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten hilft nicht nur den Landwirten, bessere Preise zu erzielen und einen sicheren Markt zu beliefern. Die Lebensmittelproduktion an Ort und Stelle belebt auch den ländlichen Raum und schafft Werte. „Die vorwiegende Orientierung auf Exportmärkte und den globalen Handel widerspricht dem Grundverständnis einer regionalen Kreislaufwirtschaft. Unser Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis von regionaler Versorgung und globalem Handel“, sagt Netzwerk-Sprecherin Brigitte Hilcher, Vorsitzende Landesverband Regionalbewegung NRW.
Nach den Plänen von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser können sich engagierte Kreise aktuell als Öko-Modellregion bewerben. Damit sollen Projekte und Maßnahmen forciert werden, die den Anteil an ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln erhöhen. Die Förderung soll die Erzeuger*innen und Verarbeiter*innen von ökologischen Lebensmitteln stärker untereinander, mit den Verbraucher*innen sowie Akteur*innen aus Gastronomie und Tourismus vernetzen und die Verbraucher*innen für regionale Kreisläufe und heimische Lebensmittel sensibilisieren.
Jede Öko-Modellregion bekommt dann vom Land einen Berater finanziert, der sich vor Ort um die Koordinierung kümmert. Zu den Aufgaben wird zum Beispiel gehören, dass die zahlreichen Förderprogramme bestmöglich genutzt werden. Der Fokus liegt dabei auf kommunalen und regionalen Strukturen und Netzwerken. Entscheidend bei der Beratung ist daher die Vernetzung/Beratung aller an der „Wertschöpfungskette Lebensmittel“ beteiligten Akteure. Beispiele für Tätigkeitsfelder in Öko-Modellregionen sind etwa der Aufbau von bäuerlichen Liefergemeinschaften für den Lebensmitteleinzelhandel oder der Ausbau der Direktvermarktung zum Erhalt der regionalen Nahversorgung auf dem Land, aber auch die Umstellungsberatung auf den Betrieben.
Weitere Infos:
https://www.regionalbewegung.de/projekte/landesdialog-regionalitaetsstrategie-nrw/
https://www.oekolandbau.nrw.de/service/archiv/2020/2020-quartal-3/nrw-will-oeko-landbau-staerken/